MENÜ

Operationen am Auge

Auf den folgenden Seiten finden Sie ausführliche Informationen über alle in unserer Augenklinik oder der Praxis durchgeführten ambulanten Operationen.

Unsere Augenklinik in Fulda sowie der ambulante Operationstrakt in Schlüchtern verfügen über medizinisch voll-klimatisierte Operationssäle, jeweils ausgerüstet mit modernster Austattung für Ihre Augenoperation. Hierdurch ist nicht nur die bestmögliche Präzision, sondern vor allem auch ihre Sicherheit bei jedem operativen Eingriff gewährleistet.

Unsere Operateure verfügen sämtlich über eine langjährige Expertise auf ihrem Gebiet und können Ihren Eingriff risikofrei in lokaler Betäubung und ambulant durchführen. Ein Absetzten oder Umstellen ggf. eingenommener Medikamente ist auf diese Weise im Regelfall nicht erforderlich.


Katarakt-Operationen (Grauer Star)

Was ist das?

Als Katarakt oder Grauen Star bezeichnet man die Trübung der normalerweise klaren Augenlinse. Eine solche Linsentrübung ist meist altersbedingt.

Der Graue Star kann jedoch auch angeboren sein oder im jüngeren Erwachsenenalter z.B. durch Entzündungen, Verletzungen oder Stoffwechselstörungen eintreten. Zur Behandlung des Grauen Stars gibt nur eine sinnvolle Maßnahme: Die Kataraktoperation, umgangssprachlich auch genannt Staroperation.

Es kann Jahre dauern, bis die Linse so getrübt ist, dass eine Operation erforderlich wird. Beginnende Trübungen bewirken zunächst eine zunehmende Licht- und Blendungsempfindlichkeit, unter Umständen auch eine Verschlechterung des Nachtsehvermögens. Besonders wichtig ist dies für Autofahrer. Bei fortgeschrittenen Linsentrübungen tritt eine zunehmende Herabsetzung der Sehschärfe ein.

Die Kataraktoperation wird heute in der Regel ambulant durchgeführt und zeichnet sich durch eine besonders hohe Erfolgsquote aus. Über 99% der Operationen verlaufen ohne jegliche Komplikationen. Die meisten Komplikationen sind sehr gut beherrschbar, nur in ca. 0.1% der Fälle treten schwerwiegendere Probleme auf, wie z. B. eine Entzündung im Auge (Endophthalmitis).

Indikationen

Früher war man mit der Staroperation eher zurückhaltend und operierte erst, wenn der Star reif war. Heutzutage operiert man den Grauen Star dann, wenn der Patient subjektiv im täglichen Leben durch den Grauen Star beeinträchtigt ist.

Daher wird der Operationszeitpunkt bei jedem Patienten individuell festgelegt. Wann und ob bei Ihnen der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sollten Sie mit Ihrem Augenarzt im persönlichen Gespräch besprechen. Falls Sie sich gemeinsam mit Ihrem Augenarzt gegen eine Operation entscheiden, sollten Sie trotzdem regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen: Der Graue Star kann in sehr fortgeschrittenem Stadium auch zu bedrohlichen Komplikationen führen.

Normalerweise ist man aber vor Erreichen dieses Stadiums schon im täglichen Leben beeinträchtigt und entscheidet sich zu einer Operation.

Falls Sie Auto fahren wird der Augenarzt bei eben dieser Kontrolluntersuchung feststellen, ob die vorhandene Sehschärfe hierfür noch ausreicht.

Vorbereitung

Ihre Augen werden von Ihrem Augenarzt und dem operierenden Arzt gründlich untersucht. Dabei werden auch die Augen ausgemessen, um die Stärke der Kunstlinse berechnen zu können, die später eingesetzt werden soll. Keine dieser Untersuchungen ist belastend oder gar schmerzhaft.

Berechnung der Kunstlinse

Ähnlich wie ein Brillenglas durch Messungen der Refraktion (Brillenstärke) möglichst genau ermittelt wird, so müssen auch zur Berechnung der in das Auge zu implantierenden Kunstlinse Untersuchungen durchgeführt werden. Dies geschieht durch Messungen der Hornhautkrümmung sowie der Augapfellänge.

Für die Messung der Augapfellänge gibt es 2 verschiedene Methoden:

1. die akkustische Messung:
Mit Hilfe eines speziellen Ultraschallgeräts kann die Augapfellänge ermittelt werden. Dazu muss der Schallkopf (s.Abb.) direkt auf die Mitte der Hornhautoberfläche aufgelegt werden. Dies erfordert eine Oberflächenbetäubung der Hornhaut und manuelles Geschick des Untersuchers.

Die Hornhaut wird dabei berührt und etwas eingedrückt. Daher ist diese Untersuchung nicht sehr genau. Da diese Untersuchung jedoch zum Leistungsinhalt einer Kataraktoperation gehört, muss diese Untersuchung bei einem GKV-Patienten immer durchgeführt werden. Sie wird noch dann durchgeführt, wenn keine optische Messung mehr möglich ist, weil eine sehr fortgeschrittene Linsentrübung besteht.

Grauer Star – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

Akkustische Messung/Biometrie

2. die optische Messung:
Mit dem sog. IOL-Master kann eine sehr genaue Messung der Augapfellänge durchgeführt werden. Die auf Lasertechnik basierende Messung wird ähnlich einer Photographie berührungsfrei und sehr schnell und sehr genau durchgeführt. Da es sich um ein optisches Verfahren handelt, ist die Messung allerdings nur bei noch nicht so weit fortgeschrittenen Kataraktformen erfolgreich.

Diese deutlich genauere und berührungsfreie Messmethode ist jedoch leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Sie ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und muss daher extra berechnet werden.

Grauer Star – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

optische Messung/IOL-Master

Vor der Operation

Nachdem alle augenärztlichen vorbereitenden Untersuchungen und Messungen erfolgt sind, wird die operative Maßnahme besprochen. Dabei werden Sie nach dem Refraktionsziel gefragt, d.h. ob Sie gerne beim Blick in die Ferne möglichst ohne Brille auskommen möchten oder Ihnen das Sehen in der Nähe (z.B.Lesen) ohne Brille lieber ist. Sie müssen wissen, dass es ähnlich wie bei einer Brille verschiedene Qualitäten der Kunstlinse gibt. So werden von der Industrie verschiedene Linsenarten als Sonderlinsen angeboten wie z.B. asphärische Linsen, Filterlinsen und Multifokallinsen.

Seit Januar 2012 erlaubt der Gesetzgeber dem gesetzlich versicherten Patienten sich den Kostenanteil für die Implantation einer Standardlinse von seiner Krankenkasse erstatten zu lassen. Der Patient zahlt nur die Mehrkosten für die Sonderlinse und die ärztliche Leistung.

Prinzipiell handelt es sich bei der Staroperation um einen körperlich kaum belastenden Eingriff.

Die Betäubung

Vor der Operation werden Ihnen in kurzen Abständen Augentropfen in das zu operierende Auge geben. Diese Tropfen führen dazu, dass sich die Pupille erweitert.

Anschließend bringt man Sie in den Vorbereitungsraum des Operationssaales.

Während der gesamten Zeit der Operationsvorbereitung, der Operation selbst und unmittelbar danach werden Sie von uns überwacht.

In der Regel werden Ihnen mehrmals hintereinander betäubende Augentropfen in das zu operierende Auge getropft werden. Bei dieser sogenannten „Tropfanästhesie“ ist das Auge nur oberflächlich betäubt und Sie können das Auge noch bewegen. Daher ist es wichtig, dass Sie bei der Operation „mitarbeiten“, d. h. die Augen immer geöffnet halten und in das helle Licht sehen.

Alternativ wird zur örtlichen Betäubung von dem Operateur ca 20 Minuten vor Operationsbeginn ein Betäubungsmedikament mit einer sehr feinen Nadel neben den Augapfel (also nicht in das Auge!) gespritzt. Durch diese Art der Betäubung sind das Auge und die Muskeln vollständig betäubt.

Sobald die örtliche Betäubung eingetreten ist, werden Sie vom Vorbereitungsraum in den eigentlichen Operationssaal gebracht. Dort deckt man Sie mit sterilen Tüchern ab, um eine Keimverschleppung in das Operationsgebiet zu verhindern.

Die Operation

Durch eine federleichte Klammer werden das Ober- und Unterlid während der gesamten Operation auseinandergehalten. Damit das Auge oberflächlich nicht trocken wird, tropft man in regelmäßigen Abständen Benetzungsflüssigkeit auf die Augenoberfläche. Das Herablaufen der Flüssigkeit können Sie verspüren.

Grauer Star – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

Die Operation führt man unter einem speziellen Operationsmikroskop durch. Die Eröffnung des Augapfels geschieht durch einen kleinen Schnitt. Nun wird die hauchdünne Hülle, die die Linse umgibt eröffnet, um das getrübte Linsenmaterial entfernen zu können.

Grauer Star – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

Dazu verwendet man ein Spezialgerät, das das Linsenmaterial durch feinste Ultraschallschwingungen zerstäubt und zugleich absaugt. Dieses Verfahren heißt Phakoemulsifikation.

Grauer Star – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

Zurück bleibt die glasklare leere Linsenhülle, der Kapselsack, in den die Kunstlinse eingepflanzt wird. Der Vorteil dieses Zerstäubungsverfahrens liegt darin, daß der Augapfel während der Operation nur wenig eröffnet werden muss.

Grauer Star – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

Diese kleine Öffnung wird durch eine ausgeklügelte Operationstechnik so angelegt, daß sie sich von selbst wasserdicht verschließt: manchmal wird sie zusätzlich durch feinste Nähte – nur hunderstel Millimeter dick – gesichert. Am Ende des Eingriffs wird meist ein Augenverband angelegt.

Nach der Operation

Den Augenverband sollten Sie am Tag der Operation sowie die erste Nacht hindurch tragen, damit Sie nicht versehentlich am Auge reiben.

Es ist völlig normal, wenn Sie am Tag der Operation noch nicht klar sehen. Zum einen ist das Auge noch mit einer antibiotika- und cortisonhaltigen Salbe versorgt, zum anderen ist die Pupille erweitert, was Sie vielleicht noch von den Untersuchungen beim Augenarzt vor der Operation kennen. Auch eventuelles Doppelt- oder Schiefsehen ist normal und auf die Betäubung der Augenmuskeln zurückzuführen. Dies geht spätestens am darauffolgenden Tag zurück.

Am Tag nach der Operation wird das Auge untersucht. Vom Ergebnis dieser Untersuchung hängt es ab, welche weiteren Maßnahmen eingeleitet werden.

Heilungsverlauf

In der Regel verursacht der Heilungsverlauf nach der Kataraktoperation keine nennenswerten Probleme.

Wichtig ist, dass Sie die Augentropfen, die Ihnen verordnet werden, sehr zuverlässig so eintropfen, wie von Ihrem Augenarzt verordnet: Dazu neigen sie am besten den Kopf um 45° nach hinten, blicken nach oben und ziehen mit einem Finger das Unterlid etwas nach unten. Dort geben sie die Tropfen ein.

Sollten sie nicht sicher sein, ob ein Tropfen ins Auge gelangt ist, können sie ohne weiteres noch einen Tropfen nachgeben. Da das Auge nur eine bestimmte Menge an Flüssigkeit aufnehmen kann laufen die überschüssigen Augentropen sofort aus dem Auge heraus. Sie müssen also keine Angst haben, zu viele Tropfen zu geben.

Für etwa eine Woche wird man Ihnen vorsichtshalber raten, mit körperlichen Aktivitäten noch etwas zurückhaltend zu sein. Dies bedeutet, dass Sie sich zumindest in normalem Umfang auch bücken oder Gewichte tragen dürfen.

Was Sie wirklich vermeiden sollten, ist, während der ersten sechs bis acht Wochen direkten starken Druck auf das Auge auszuüben oder das Auge stark zu reiben. Eine leichte Berührung der Augen ist aber kein Grund zur Besorgnis. Ebenso sollten Sie in den ersten 2 Wochen keinen Schwimmbad-/Saunabesuch oder Gartenarbeit einplanen.

Prognose

Sofern keine Netzhaut- oder Makulaerkrankung vorliegt, können Patienten nach der Kataraktoperation wieder deutlich besser sehen. In den ersten Wochen nach der Operation kann es zu leichten Sehschwankungen kommen, da die neue Linse erst Ihren endgültigen Platz im Auge durch Verwachsung einnehmen muss. Daher wartet man mit der Anpassung der ersten Fern- und Lesebrille meist 6 Wochen.

Die Kunstlinse, die in Ihr Auge implantiert wird, besteht aus bioverträglichen Kunststoffen, wie Silikon oder Acryl bestehen. Sie bleibt zeitlebens erhalten und muss nicht ausgewechselt werden.

Komplikationen

Der Heilungsverlauf unmittelbar nach der Operation ist mit einer leichten Entzündungsreaktion verbunden. Um dieses zu minimieren, ist es sehr wichtig, dass Sie die Augentropfen genau so wie von Ihrem Augenarzt verordnet, anwenden.

95 % aller Kataraktoperationen verlaufen ohne jegliche Komplikation.

Die meisten Komplikationen sind sehr gut beherrschbar, nur in ca. 0.1% der Fälle treten schwerwiegendere Probleme auf, wie z. B. eine Entzündung im Auge (Endophthalmitis).

Der Nachstar

Bei der Operation des Grauen Stars wird in die Kapsel der eigenen Linse eine neue Kunstlinse eingepflanzt. Die Linsenkapsel wird bei der Operation poliert und ist klar und durchsichtig. Bei ca. 50 % der Patienten tritt jedoch einige Zeit nach der Operation erneutes Nebelsehen bedingt durch einen sogenannten Nachstar auf: Die Zellen der Linsenkapsel, in der die künstliche Linse befestigt ist, versuchen gewissermaßen eine neue Linse „nachzuwachsen“. Der Nachstar ist damit eigentlich ein normaler, natürlicher Vorgang und nicht eine Komplikation im eigentlichen Sinne. Der Nachstar kann mit einem speziellen Laser (YAG-Laser) in wenigen Minuten entfernt werden. Der Eingriff ist schmerzfrei und wird ambulant in der Praxis durchgeführt. Anschließend kann man ohne Augenverband nach Hause gehen. Die Wiederherstellung des Sehvermögens ist praktisch unmittelbar.

Ihre neue Linse/Premiumlinsen

Im Rahmen einer Katarakt-Operation wird die eigene getrübte Linse durch eine künstliche Linse (Intraokularlinse) ersetzt. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Linsenimplantaten entwickelt, um die Nachteile einer standardmäßigen Monofokallinse auszugleichen. Diese Linsen werden zusammenfassend als Premiumlinsen bezeichnet.

Seit Januar 2012 ist rechtlich geregelt, dass gesetzlich versicherte Patienten mit Grauem Star nur die Mehrkosten für die Premiumlinse und die ärztliche Leistung bezahlen müssen.

Wir beraten Sie hinsichtlich Premiumlinsen immer individuell und finden die optimale Lösung für Ihre Bedürfnisse.

Standardlinsen

Als Standardlinse wird eine sogenannte Monofokallinse in das Auge implantiert. Dadurch wird in einem Bereich, entweder in der Ferne oder in der Nähe, ein scharfes Sehen ermöglicht. Bei schlechten Lichtverhältnissen, wie in der Dämmerung und in der Nacht, kann bei diesen Linsen ein vermindertes Kontrastsehen vorhanden sein.

Standardlinsen – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

links: vor der Cataract-Operation | rechts: nach der Cataract-Operation mit Standardlinse

Linse mit asphärischer Funktion

Unterschiedliche Designs der Kunstlinse bewirken unterschiedliche Strahlengänge des gebündelten Lichts. Das Resultat: Das Gehirn nimmt einen anderen Seheindruck wahr.

Premium-Linsen mit dieser Zusatzfunktion reduzieren Abbildungsfehler und steigern die Bildqualität auf der Netzhaut. Patienten mit einem hohen Anspruch an das Kontrastsehen, insbesondere in der Dämmerung und beim Nachtsehen oder auch junge Patienten mit weiten Pupillen haben mit diesen Premiumlinsen einen Vorteil.

Standardlinsen – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

links: nach Operation mit Standardlinse | rechts: besserer Kontrast mit asphärischer Premiumlinse

Linse mit zylindrischer Funktion (torische Linsen)

Besteht bei Ihnen jedoch neben der Cataract zusätzlich eine Krümmung der Hornhaut, ein sogenannter Astigmatismus, kann mit einer Standardlinse nach der Operation kein scharfes Bild in der Ferne bzw. in der Nähe erzeugt werden. Hier kommen torische Intraokularlinsen (IOL) zum Einsatz. Eine torische IOL kann eine weitgehende Brillenunabhängigkeit für die Ferne oder für die Nähe ermöglichen, indem sie die Hornhautverkrümmung deutlich reduziert. Um die Linse im Auge richtig positionieren zu können, wird bei Ihnen die Achsenlage der Hornhautverkrümmung vor der Operation im Sitzen markiert.

Standardlinsen – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

links:vor der Cataract-Operation | mitte: mit Standardlinse | rechts: mit Torischer Intraokularlinse

Linse mit Nah-Fern-Funktion (multifokal)

Wünscht man sich grundsätzlich in der Ferne und in der Nähe eine weitgehende Brillenfreiheit, kommt eine Multifokallinse in Frage. Eine ggf. vorliegende Hornhautverkrümmung ist hierbei problemlos mit ausgleichbar. Die Brillenunabhängigkeit wird erreicht, indem das einfallende Licht auf mehrere Brennpunkte verteilt wird. Hierbei entstehen jedoch optische Nebenwirkungen wie Blendungen oder Halos (z.B. Lichtkränze um Autolichter) vor allem nachts sowie ein gewisser Kontrastverlust. Deshalb sind Multifokallinsen z.B. für Patienten, die nachts viel Autofahren (Berufskraftfahrer) oder Patienten, die einen sehr hohen Anspruch an die Sehqualität stellen, weniger geeignet. Für stundenlanges Lesen oder Filigranarbeiten wird in aller Regel weiter eine Brille notwendig sein.

Standardlinsen – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

links: nach Cataract-Operation mit Standardlinse | rechts: mit Multifokallinse

Add-On-Linse

Eine Option für Patienten, die bereits im Rahmen einer Grauen Star Operation eine Kunstlinse ins Auge eingesetzt bekommen haben, besteht darin eine zweite, zusätzliche, sogenannte add-on Linse, ins Auge zu implantieren. Hier stehen dann alle Möglichkeiten der Eigenschaften von Premiumlinsen zur Verfügung: asphärisch, torisch und multifokal.

Intravitreale Operative Medikamentengabe (IVOM)

Wenn wir Augenärzte Augenleiden mit Medikamenten behandeln, standen uns lange Zeit nur zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Wir können Tabletten zum Einnehmen verordnen oder Tropfen und Augensalben für die örtliche Anwendung am Auge. Behandeln wir eine Augenkrankheit mit Tabletten, kommt nur ein sehr kleiner Teil des Medikamentes im Auge an, während das Medikament an anderen Organen im Körper unerwünschte Wirkungen entfalten kann. Verordnen wir Tropfen oder Salben, können die Wirkstoffe oft nicht in ausreichender Dosis zu den hinteren Regionen des Augapfels und besonders zur Netzhaut vordringen.

Eine Alternative zu Tabletten, Tropfen und Salben

Die so genannte intravitreale Injektion ist darum in vielen Fällen von Netzhauterkrankungen zum sogenannten „Goldstandard“ geworden. Bei einer solchen Injektion wird unter örtlicher Betäubung und unter sterilen Bedingungen in einem Operationssaal ein Medikament in das Innere des Augapfels gespritzt. So gelangt der Wirkstoff leicht an die Netzhaut und kann kaum Nebenwirkungen in den übrigen Organen verursachen. Die besondere chemische Zusammensetzungen der Arzneistoffe gewährleistet eine langsame und kontinuierliche Freisetzung des Medikamentes. Die Wirkung entfaltet sich so nach und nach und hält über längere Zeiträume an.

Heilsame Injektionen für das Auge

Nur eine Injektion in den Glaskörper des Auges kann einen Wirkstoff in ausreichend hoher Konzentration an den Ort der Erkrankung bringen. Früher waren intravitreale Injektionen selteneren Erkrankungsfällen vorbehalten. Mit der Zulassung von Lucentis® im Januar 2007 durch die Europäische Kommission hat sich dies grundlegend geändert. Seitdem ist die Anzahl an Wirkstoffen stetig gestiegen, so dass wir nun verschiedene medikamentöse Optionen haben, um ihr Netzhautleiden individuell zu behandeln. Darüberhinaus wird der Abstand zwischen den Spritzen ihrer Erkrankungsaktivität individuell angepasst. Auf diesem Weg lassen sich soviele Injektionen wie nötig, gleichzeitig aber auch sowenige wie möglich realisieren.

Folgende Erkrankungen können heute erfolgreich therapiert werden:

  • Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD)
  • Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ)
  • Behandlung der proliferativen diabetischen Retinopathie (PDR)
  • Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge von Venenverschlüssen/Thrombosen
  • Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV)

Was Sie nach der Operation (operative Medikamenteneingabe) unbedingt beachten sollten

Mindestens eine augenärztliche Nachuntersuchung ist in den ersten 2-4 Tagen nach der Medikamenteneingabe unbedingt erforderlich. Insbesondere bei Auftreten von Schmerzen, Sehverschlechterung oder zunehmender Rötung des Auges nach dem Eingriff ist sofort ein Augenarzt (ggf. der augenärztliche Notdienst) aufzusuchen. Bei einigen Patienten kann die Verschlechterung des Sehvermögens auch trotz der genannten Medikamente nicht aufgehalten werden. In diesen Fällen kann evtl. das Medikament gewechselt oder ggf. auch auf andere Verfahren ausgewichen werden.

Die bei Ihnen geplanten operativen Maßnahmen entsprechen den Empfehlungen der Fachgesellschaften und unterliegen darüber hinausgehend regelmäßigen Qualitätssicherungsmaßnahmen.

Glaukom-Operationen (Grüner Star)

Behandlung des Glaukoms

Je nach Glaukomform gibt es verschiedene Strategien der Behandlung. Alle Glaukomformen (Ausnahme Glaukomanfall) versucht man zunächst mit Augentropfen zu behandeln. Die Wirkungsweise der verschiedenen Medikamente ist jedoch recht unterschiedlich. Die einen hemmen die Kammerwasserbildung, andere versuchen die Abflusswege zu erweitern. Zusätzlich können Entwässerungstabletten vorübergehend eine Drucksenkung bewirken. Senken diese konservativen Maßnahmen nicht ausreichend den Augeninnendruck, stehen alternative Methoden wie z.B. Laserbehandlungen oder Operationen zur Verfügung.

Laserbehandlung des Glaukoms
Zwei Lasermethoden, die bei uns zur Anwendung gelangen:

Operative Behandlung des Glaukoms

Iridektomie:
Der Eingriff ist die Maßnahme beim Winkelblock-Glaukom und wirkt der Gefahr weiterer Anfälle entgegen. Bei dem kleinen operativen Eingriff wird eine kleine dreieckige Öffnung in den Rand der Regenbogenhaut geschnitten. Damit entsteht ein Kurzschluss und das Kammerwasser kann in die vordere Augenkammer abfließen. Zur Vorbeugung eines Glaukomanfalls bei engem Kammerwinkel kann dieser Kurzschlusseffekt auch durch einen YAG-Laser erreicht werden. Mit dem Laser wird eine kleine Öffnung in die Regenbogenhaut gerissen („Photodisruption“) ohne dass das Auge eröffnet werden muss.

Mikroinvasive Glaukomchirurgie:
Wenn eine mehrfache Tropfentherapie oder eine Laserbehandlung beim Glaukom nicht zu einem ausreichenden Erfolg führt, steht mit der minimalinvasiven Glaukomchirurgie eine alternative Behandlungsmethode seit 2014 zur Verfügung. So werden z.B. mit dem iStent inject unter dem Mikroskop zwei Mikro-Bypass-Stents in den Kammerwinkel des Auges implantiert, um den Augeninnendruck zu senken.

Trabekulektomie/Goniotrepanation:
Erst wenn die o.g. therapeutischen Maßnahmen keine befriedigende Drucksenkung herbeiführen können, wird man eine größere operative Maßnahme erwägen. Standardmethode ist immer noch die "fistulierende Operation". Dabei wird eine künstliche Verbindung zwischen der vorderen Augenkammer und dem Raum zwischen Bindhaut und Lederhaut geschaffen. Nicht jeder dieser Eingriffe ist erfolgreich, daneben muss das Operationsrisiko beachtet werden.

Glaukom Operation – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

Schema einer fistulierenden Glaukom-Operation

Laser Operationen

YAG-Kapsulotomie zur Behandlung des Nachstars nach Staroperation

Beim Nachstar handelt es sich um eine Eintrübung der Linsenkapsel nach erfolgter Katarakt-Operation. Ein Nachstar tritt bei bis zu 50% aller kataraktoperierten Augen auf, meist innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Operation. Die Häufigkeit des Nachstars ist abhängig von der Art des Eingriffs, der implantierten Linse und zusätzlichen Erkrankungen des Auges.

Ein Nachstar sollte dann behandelt werden, wenn er eine deutliche Einschränkung des Sehvermögens verursacht oder die Kapseltrübung eine (notwendige) Untersuchung der Netzhaut nicht mehr zulässt.

Duch den Einsatz des Nd: YAG-Lasers kann der Nachstar bequem, ambulant und ohne großen Aufwand behandelt werden. Zunächst wird die Pupille mit Augentropfen erweitert. An der Spaltlampe wird mit oder ohne Einsatz eines fokussierenden Kontaktglases der Laserstrahl auf die getrübte Linsenkapsel gelenkt. Mit nur wenigen Impulsen zerreißt die Linsenkapsel. Das Prinzip bezeichnet man als "Photodisruption": Gewebszerreißung mittels Licht.

Beim YAG-Laser handelt sich um einen gepulsten Festkörperlaser mit 1064 nm Wellenlänge (Infrarot).

Dioden-Laser-Trabekuloplastik zur Behandlung des grünen Stars (Glaukom)

Aus vielfachen Versuchen, das beim Grünen Star verstopfte Trabekelwerk - welches die Erhöhung des Augeninnendruckes bedingt - wieder durchlässiger zu machen, wurde bereits vor vielen Jahren die Dioden-Laser-Trabekuloplastik (DLT) etabliert.

Nachdem das Auge durch Tropfen oberflächlich betäubt wurde, wird ein spezielles Spiegelchen (Kontaktglas) aufgesetzt. Über ein spezielles Fiberglaskabel wird an einem speziellen Mikroskop (Spaltlampe) der Laserstrahl in den Strahlengang eingeblendet. Es werden gezielt 50 winzige, genau dosierte Erhitzungsherde über 180° des Trabekelwerkes gesetzt. Obwohl der genaue Wirkungsmechanismus nicht klar ist, spricht vieles dafür, dass es an den erhitzten Gewebsstellen zu einer Schrumpfung kommt und dadurch das Trabekelmaschenwerk scherengitterartig aufgezogen wird. Dies führt zu einer Öffnung der Poren und damit zu einem verbesserten Abfluss des Kammerwassers.

Die DLT ist ein außerordentlich sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren zur Senkung des Augeninnendrucks. Sie bewirkt in der Regel eine Drucksenkung von 5-10 mmHg.

Leider ist der Effekt der Laserbehandlung oft nicht dauerhaft, jedoch lässt sich der Eingriff wiederholen.

Zyklophotokoagulation zur Behandlung des grünen Stars (Glaukom)

Eine interessante weitere operative Maßnahme ist die Zyklophotokoagulation. Dabei werden ebenfalls über eine spezielle Fiberglasoptik Hitzeherde mit einem Diodenlaser über dem Bereich des Ziliarkörpers (Produktionsstätte des Kammerwassers) gesetzt. Durch die thermische Wirkung kommt es zur teilweisen Verödung dieser Gewebsstruktur und damit zur Drucksenkung. Da der Eingriff sehr schmerzhaft ist, wird vorher eine örtliche Betäubung mit eine Betäubungsspritze um das Auge vorgenommen. Auch hier ist die Wirkungsdauer begrenzt. Der Eingriff kann aber mehrfach wiederholt werden.

Laserbehandlung der Netzhaut

Mit dem Diodenlaser lassen sich sehr effektiv verschieden Erkrankungen der Netzhaut behandeln. Durch eine kurzfristige Überwärmung des Gewebes auf ca. 80° wird eine örtlich begrenzte Entzündungsreaktion mit anschließender Narbenbildung der Netzhaut und des darunter gelegenen Gewebes ausgelöst.

Die Laserkoagulation wird ambulant durchgeführt. Nach örtlicher Betäubung durch Augentropfen, in einzelnen Fällen auch durch eine Betäubungsspritze, werden über ein auf das Auge aufgesetztes Kontaktglas die Laserstrahlen in das Auge auf die erkrankten Netzhautstellen gelenkt. Durch die sehr hohe Genauigkeit der heutigen Lasertechnik wird ein sehr präzises Arbeiten bis auf ca. 0,1 mm möglich.

Die Laserbehandlung wird bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:

  • Netzhautdegeneration/Netzhautlöcher
  • Gefäßverschlüssen
  • Diabetische Retinopathie

Lid Operationen

Kosmetische Lidoperation - Blepharoplastik

Im Laufe des Alters erschlafft die Haut um die Augenpartien, hervorgerufen durch Umwelteinflüsse und emotionale Mimik. Die Bindegewebsstruktur der Augen verliert immer mehr an Elastizität und Spannkraft, die Ausstrahlung des Gesichtes wirkt abgespannt und müde. Es entsteht ein trauriger Gesichtsausdruck und man wirkt vorgealtert. Da die Lid- und Augenregion das zentrale Element des Gesichtes ist prägt sie entscheidend das äußere Erscheinungsbild.

Die Haut der Lider ist sehr dünn und das Bindegewebe locker. In der Jugend ist dieses Gewebe noch straff und elastisch. Im Laufe des Lebens lässt die Elastizität der Lidhaut nach und es kommt zu Einlagerung von Flüssigkeit.

Das Fettgewebe aus der Augenhöhle fällt nach vorne und so entstehen im Oberlidbereich so genannte „Schlupflider“ und im Unterlidbereich „Tränensäcke“.

Neben diesem natürlichen Alterungsprozess gibt es auch eine anlagebedingte Neigung zu Tränensäcken und Schlupflidern, die bereits in jungen Jahren den Wunsch nach einer Korrektur aufkommen lassen. Die überschüssige Haut drückt mit ihrem Gewicht auf die Wimpernreihe des Oberlides und führt dadurch zu einem Schweregefühl und weiteren Missempfindungen.

Was geschieht bei der Blepharoplastik?

Das Ziel der Lidplastik (Blepharoplastik) ist es in erster Linie dem Auge wieder seine frühere Ausstrahlung zu geben. Vor allem am Oberlid muss hierzu der oft deutliche Hautüberschuss entfernt werden. Der Hautschnitt wird in die natürliche Falte des Lides gelegt, so dass die Narben nach dem Abheilen nahezu unsichtbar sind. Neben der Hautresektion muss die Augenringmuskulatur gestrafft werden und das vorgefallene Fett der Augenhöhle wieder an seine ursprüngliche Position zurückgesetzt werden. Der Eingriff wird ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Operation dauert ca. 60 Minuten für beide Lider. Das Erfolgsresultat ist bereits nach einigen Tagen sichtbar und gibt Ihnen um Jahre jüngeres Aussehen.

Lid Operationen – Augenärztliche Gemeinschaftspraxis | Dr. Heuring, Dr. Jung & Kollegen

Die Schnitte werden in die natürliche Hautfalte an Ober- und Unterlid gelegt

Entropium- und Ektropium-Operation

Unter einem Entropium versteht man die Einwärtswendung des Ober- oder Unterlides inklusive der Lidkante. Dadurch kann es zu einem Berühren der Wimpern mit der Hornhaut und zu Irritationserscheinungen, sowie Fremdkörpergefühl und Hornhautverletzungen kommen. Kommt es durch die Wimpernfehlstellung zu einem Scheuern der Wimpern auf dem Hornhautepithel bezeichnet man dies als Trichiasis. Als operative Maßnahmen stehen die horizontale Lidverkürzung (Tarsalzungenplastik), evertierende Nähte (Schöpfernaht), sowie Keilexzisionen zur Verfügung.

Unter einem Ektropium versteht man eine Verkippung der Lider (meist des Unterlides) nach außen. Es besteht kein Kontakt mehr der Lidkante zum Augapfel, sodass es zu einer Austrocknung der Bindehaut an der Lidinnenseite kommen kann. Es kann zu Irritationen und Reizungen der Lidinnenseite und des Augapfels selbst führen. Typische Symptome sind Tränenlaufen (Epiphora) und chronische Bindehautentzündungen (Konjuktivitis) unterschiedlichen Ausmaßes.

Die chirurgische Behandlung soll dazu führen, dass die Auswärtswendung des Lides behoben wird. Das Augenlid soll sich wieder besser dem Augapfel annähern. Dazu werden lidkantenstabilisierende Operationen, sowie horizontale Lidverkürzungen (Tarsalzungenplastik) durchgeführt. Um narbenbedingte Fehlstellungen, die mit einer Asymmetrie einhergehen, zu beheben, stehen vielerlei unterschiedliche Lidsplastiken zur Verfügung.

Tumorentfernung und Lidrekonstruktion

Bei gut- und bösartigen Lidtumoren sind in der Folge häufig Verschiebelappenplastiken sowie Rekonstruktionen der unterschiedlichen Unter- und Oberlidschichten nötig.

Botulinumtoxin A

Dabei handelt es sich um ein gereinigtes Toxin (Eiweißstoff), welches von einem Bakterium (Clostridium botulinum) produziert wird. Der Wirkstoff wird bereits seit vielen Jahren eingesetzt, um Augen-, Nerven- und Muskelerkrankungen zu behandeln. In der ästhetischen Medizin werden damit Gesichtsfalten durch gezielte Abschwächung bestimmter Muskeln geglättet.

Behandelt werden können vor allem:

  • Zornesfalten
  • Stirnfalten
  • Krähenfüße
  • Falten im Ober- und Unterlippenbereich, im Bereich der Halsregion und ggf. des Dekolletés

BTX-A wird mit einer feinen Nadel in die faltenverursachenden Muskeln injiziert. Verspürt wird lediglich ein feiner Einstich; empfindliche Personen können dies durch Kühlung vor und nach der Injektion unterbinden. Nach 1-14 Tagen entfaltet sich die Wirkung: die Muskeln entspannen sich und die Falten werden schwächer oder verschwinden ganz.

Die Muskeln bleiben in der Regel 3-5 Monate entspannt Die Wirkung kann aber auch länger anhalten. Danach ist eine erneute Behandlung nötig. Nach wiederholten Injektionen kann sich die Wirkungsdauer der Behandlung verlängern und manchmal bis zu 12 Monaten andauern.

Refraktiver-/Presbyoper-Linsentausch (Clear Lens Exchange)

PRELEX (Presbyopic Lens Exchange) und CLE (Clear Lens Exchange) sind Operationstechniken der refraktiven Linsenchirurgie. Um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren wird die natürliche Linse durch eine künstliche ersetzt. Die beiden Verfahren unterscheiden sich nur in der Art der Linse, die implantiert wird. Bei dem CLE kommt eine monofokale Linse zum Einsatz. Daher wird nach dem Eingriff eine Lesebrille benötigt. Beim PRELEX wird eine multifokale Linse eingesetzt, welche mehrere Fokusbereiche aufweist. Dadurch wird es möglich in verschiedenen Abständen scharf zu sehen. Auf diesem Weg ist ein Maximum an Brillenunabhängigkeit im Alltag möglich.

Für wen sind PRELEX oder CLE geeignet?

Ein Linsenaustausch wie bei PRELEX oder CLE wird zur Korrektur von stark ausgeprägter Fehlsichtigkeit eingesetzt. Die Verfahren werden genutzt bei Weitsichtigkeit ab +4-5 Dioptrien und Kurzsichtigkeit ab – 10 dpt. Beide Methoden kommen erst bei mindestens 40-jährigen Patienten zum Einsatz, da in diesem Alter die Fähigkeit des Auges auf Gegenstände in unterschiedlicher Entfernung scharf zustellen (Akkommodation) nach lässt. Durch die Entfernung der natürlichen Linse geht diese Fähigkeit verloren. Beim PRELEX kann die Fähigkeit zur Akkommodation durch den Einsatz der multifokalen Linse wieder hergestellt werden, allerdings nicht immer vollständig. Da die Entfernung der natürlichen Linse irreversibel ist, kommen die Verfahren des refraktiven Linsenaustausches nur dann zum Einsatz, wenn andere Operationsverfahren nicht möglich sind.

Vor der Operation

Vor der Operation sind einige Untersuchungen notwendig, da die Kunstlinse individuell gefertigt wird. Mithilfe von Ultraschall oder einem schwachen Laserlicht werden die Länge des Auges und die Tiefe der vordere Augenkammer bestimmt. Außerdem wird die Hornhautkrümmung gemessen. Dann muss entschieden werden welche Art der Kunstlinsen geeignet ist. Der Einsatz von Multifokallinsen kann verhindern, dass nach dem Eingriff eine Lesebrille benötigt wird. Allerdings sind sie in Bezug auf Nachtsicht den monofokalen Linsen unterlegen und daher beispielsweise zum nächtlichen Autofahren weniger geeignet.

Wie läuft die Operation ab?

Die Operation findet unter örtlicher Betäubung statt. Im Randbereich der Hornhaut wird ein kleiner Schnitt von ca. 3 mm Länge angebracht. Die natürliche Linse wird durch Ultraschall (Phakoemulsifikation) verflüssigt und kann so durch die kleine Öffnung abgesaugt werden. Die Kunstlinse wird in die verbliebene leere Linsenkapsel eingesetzt wo sich vorher die natürliche Linse befand. Kann die Linsenkapsel nicht erhalten werden wird die Linse zwischen Iris und Hornhaut, in die Vorderkammer, eingebracht. Häufig werden Faltlinsen verwendet. Für sie muss der Schnitt nicht vergrößert werden. Im Auge entfalten sie sich innerhalb weniger Minuten. Da der Schnitt sehr klein ist muss er in der Regel nicht genäht werden.

Nach der Operation

Nach der Operation wird das Auge verbunden. Es sollte auf keinen Fall im Auge gerieben werden. Für zwei Wochen sollte auf Schminken verzichtet werden und beim Waschen darauf geachtet werden, dass kein Wasser in das operierte Auge gelangt. Körperliche Anstrengung und Sauna sind für ca. 2 Wochen tabu. In der Regel werden die Augen einzeln mit einem 7-14-tägigen Abstand operiert. In der Zeit zwischen den Eingriffen kann es durch die Unterschiede zwischen den Augen zu Schwindel und Doppelbildern kommen. Daher ist Auto fahren erst nach der zweiten Operation wieder möglich.

Risiken und Erfolgschancen

In den ersten 2 Wochen nach dem Eingriff besteht wie bei anderen Operationen vor allem das Risiko einer Infektion. Daher sind neben den oben genannten Vorsichtsmassnahmen die regelmäßige Anwendung der verordneten Augentropfen und die vom Augenarzt empfohlenen Kontrolluntersuchungen sehr wichtig. In den ersten Tagen nach der Operation können leichte Schmerzen, Brennen sowie Sehschwankungen und Blendungen auftreten. Allergische Reaktionen auf die Kunstlinse sind ausgesprochen selten. Gelegentlich kann es zu einer Eintrübung der Linsenkapsel (Nachstar) kommen. Auch das kann durch einen Lasereingriff (YAG-Laser) behandelt werden. Da diese Operationstechnik bereits seit Jahrzehnten zur Behandlung von Grauem Star eingesetzt wird lassen sich Risiken und auch Langzeitfolgen sehr gut abschätzt. Auch bei genauen Messungen kann es vorkommen, dass die angestrebte Brillenunabhängigkeit nicht erreicht wird. Aber über 90% der Patienten benötigen nach dem Eingriff keine Brille für die Fernsicht. Durch PRELEX soll auch die Lesebrille überflüssig werden. Dabei sollte man sich aber über die Erfolgschancen im Klaren sein. Ca. 80% der Patienten können nach dieser Behandlung ohne Sehhilfe in der Ferne sehen. Auf eine Lesebrille können aber nur etwa 40% verzichten.

Kosten

Im Gegensatz zur Behandlung von Grauem Star ist die refraktive Chirurgie jedoch medizinisch nicht notwendig. Daher werden die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Bei privater Versicherung kann man sich aber über die Möglichkeit einer Kostenbeteiligung erkundigen.

Lernen Sie uns kennen

call
event
location_on
Icon Facebook